Das Spiel in Karlstadt stand unter einem unglücklichen Stern. Zum einen kamen zu unseren zwei Langzeitausfällen noch zwei aktuelle hinzu. Glücklicherweise konnten Nisrin und Hanna aus unseren D-Juniorinnen wieder mal aushelfen. Beide sind inzwischen so stark, dass sie auch bei uns wichtige Stützen sind. Zum anderen war für unsere an Kunstrasen gewöhnten Spielerinnen schwierig, dass der Rasen in Karlstadt in einem sehr schlechten Zustand war. Gleich in der ersten Minute war dies Ausgangspunkt des Karlstädter Führungstors. Unsere Spielerin traf den Ball nicht, weil der kurz vor ihr durch eine Unebenheit die Richtung änderte. Die beste Karlstädter Spielerin lies sich die daraus entstehende Chance nicht entgehen. Wir waren geschockt und mussten nach einer viertel Stunde auch noch das 0:2 hinnehmen. Allerdings kamen wir mit dem Spielfeld und den Gegnerinnen immer besser zu recht. Nach einem schönen Pass von Jolina setzte Rania sich hervorragend gegen ihre Gegenspielerin durch und erzielte mit einem strammen Schuss aus 16 Metern in den Winkel ein unhaltbares Traumtor. Ab diesem Zeitpunkt waren wir die bessere Mannschaft. 10 Minuten später konnte Rania einen weiten Pass von Hanna aus unserer Hälfte wieder stark verwerten und den verdienten Ausgleich erzielen. Als Rania zum Beginn der zweiten Halbzeit fast das 3:2 erzielte wähnten wir uns schon auf der Siegerstrasse. Aber nun hatte Karlstadt umgestellt und konnte das Spiel wieder offener gestalten. So musste unsere Torhüterin Celine sich mehrfach auszeichnen. Beide Seiten hatten ihre Chancen, ein Unentschieden wäre zwar schade aber o.K. gewesen. Dann pfiff der Schiedsrichter einen Elfmeter für Karlstadt. Es war eine unübersichtliche Situation in der eine unserer Spielerinnen angeschossen wurde. Ein mehr als zweifelhafter Elfmeter. Für zusätzliche Erbitterung bei uns sorgte, dass kurz vorher ein Handspiel im Karlstädter Strafraum mit dem Hinweis, dass dies eine Schutzhand gewesen wäre, nicht geahndet wurde. Außerdem war der Elfmeterpunkt nicht einmal 7 Meter vom Tor entfernt eingezeichnet. Unsere Proteste dazu wurden ignoriert. Schon vorher war das kampfbetonte Spiel von starker Emotionalität auch der Zuschauer geprägt. Nun wurde das alles noch heftiger. In dieser Situation gelang es uns dann nicht mehr, wirklich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Nach 6 Siegen in Folge mussten wir damit wieder eine Niederlage hinnehmen.

Die Spiele der guten Mädchenmannschaften bei den C-Juniorinnen werden in Bezug auf Schnelligkeit und Zweikampfverhalten denen der Jungs immer ähnlicher. Von daher sind nicht ausgebildete Schiedsrichter hier häufiger überfordert. Da der Verband sich weigert Schiedsrichter zu stellen, kommt es zu solch unschönen Entwicklungen. Auch ausgebildete Schiedsrichter machen Fehler, aber ein System, das erzwingt, dass die Trainer des einen Teams pfeifen müssen, ist aus sich heraus problematisch. Bei nicht eindeutigen Situationen ist dann automatisch jeder Pfiff für die eigene Mannschaft mit dem Verdacht der fehlenden Unparteilichkeit belastet und sorgt für mehr oder weniger berechtigten Unmut auf der anderen Seite.